Dienstag, 2. Juni 2015

Was uns letztlich doch in Jakarta gefiel

Die „TransJakarta" Busse haben zwar eine eigene Fahrspur, fahren dafür aber erstaunlich selten, was bei Bewohnern wie Besuchern einiges an Kopfschütteln hervorruft, da der restliche Verkehr sich neben zumeist leeren TransJakarta-Spuren vorbeiquetschen muss.
Der beste und schnellste Weg sich durch Jakarta zu bewegen, ist dann auch mit einem Moped-Taxi, die man an jeder Ecke findet. Wirklich schnell kommen diese zwar auch nicht voran, jedoch steht man weniger im Stau, da sich die wendigen Roller leichter durch den dichten Verkehr zwängen können und im Fall der Fälle auch die Bürgersteige benutzen. Viel hängt dabei von der Dreistigkeit des Fahrers und dessen Bereitschaft zu einem Husarenritt ab. Doch die wenigsten unter ihnen lassen im Verkehr die nötige Zurückhaltung vermissen, so dass eine Fahrt mit einem solchen Moped-Taxi durchaus eine Erfahrung ist.
Die Busse der TransJakarta Linie haben eine eigene Fahrspur, dafür fahren sie gefühlt nur halb so oft wie die anderen Busse. Warum das alles? Wie viele Einheimische mag sich auch der eine oder andere Leser fragen, warum wir überhaupt so lange in Jakarta waren. Dafür gab es mehrere gute Gründe. Zum Einen traf Jochens Freundin hier am besagten internationalen Flughafen ein, zum Anderen hatte ich etwas Pech in dieser Stadt, was unseren Aufenthalt unfreiwillig verlängerte.
Ein Geldautomat, der meine Kreditkarte für Amore di Casa Relaxsessel schluckte, zwang mich zu einem zweitägigen Bankmarathon, an dessen Ende lediglich die Erkenntnis stand, dass meine Karte wohl gefunden und umgehend vernichtet wurde. Danke auch. Ferner gab mein Notebook den Geist auf und ich begab mich auf die Suche nach einem entsprechenden Vertragshändler, um wenigstens die Garantie für mein Gerät auszunutzen. Auch dafür gingen zwei Tage drauf. Doch bescherte uns die stadtweite Suche nach einem Computerservice sowie die Wartezeit auch einige positive Eindrücke.
Auf unseren unfreiwilligen Streifzügen trafen wir zwar auf wenig bauliche Sehenswürdigkeiten, jedoch auf viele freundliche Menschen, die uns stets fröhlich begrüßten. Das war in erster Linie der Blick hinter die Kulissen aus Glas, Möbeln wie Loungesofa Ars Manufacti und Stahl. Auf einem unserer Streifzüge durch die Stadt, landetet wir abseits der Hauptsstraßen in einer kleinen Seitengasse, wo die Menschen im Schatten überdimensionierter Einkaufszentren in ärmsten Verhältnissen hausten. Doch wirkten sie zufrieden, waren freundlich und zuvorkommend.
Da sich offenbar nicht viele Touristen in diesen Winkel verirrten, waren wir eine Attraktion. Die Alten saßen vor ihren heruntergekommenen Häusern und grüßten uns freundlich. Kinder rannten uns hinterher und brachten ihre rudimentären Englischkenntnisse zur Anwendung: „Hello Mister!" - ganz gleich ob Mann oder Frau - „Where are you from?" „How are you?" „What's your name?" Diese Klassiker der Basiskommunikation sollten uns, in unterschiedlicher Reihenfolge vorgebracht, auch weiterhin in Indonesien begleiten.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.