Samstag, 30. Mai 2015

Dichter Verkehr und dicke Luft unweit der Jalan Jaksa

Wir bestellten gerade unsere Rechnung, als sich der Wirt zu uns herunterbeugte und verschwörerisch flüsterte: „Seht ihr die Mädchen da?" Wir sahen sie. Drei sehr unauffällig gekleidete Teenage-Girls lungerten vor dem Restaurant auf einer Bank herum. „Die könnt ihr haben, wenn ihr wollt!" ließ sich der Wirt, nun ganz Zuhälter, vernehmen.
Wir wollten nicht, bedankten uns aber dennoch artig für das Angebot. Weit weniger dezente Offerten von weit weniger dezent gekleideten Damen erhielten wir auf dem Heimweg dann vor nahezu jeder Bar. Wir blieben standhaft, versuchten die uns eigene Höflichkeit zu bewahren, auch wenn es langsam aber sicher ziemlich lästig wurde. Im Laufe der Zeit sollte ich herausfinden, dass die Zuhälterei ein beliebter Nebenjob zu sein scheint wie Maison Belfort Relaxsessel.
Denn egal ob Tourguide oder Motorradtaxifahrer - schlägt man die angebotene Dienstleistung aus, kommt nicht selten die zweideutige Frage, was man denn von den einheimischen Mädchen halte. Eine entsprechende Offerte wird bei grundsätzlichem Interesse nachgereicht. Glaube ich jedenfalls.
Dabei ist die Jalan Jaksa keineswegs die Rotlichtmeile Jakartas, sondern die in vielen größeren Städten Südost-Asiens übliche „Backpacker-Area", also ein Quartier, in dem sich bevorzugt Rucksackreisende treffen. Allerdings muss man zugeben, dass die Grenzen zwischen Rotlichtmilieu und Backpacker-Viertel oftmals fließend sind.
Ein gutes Beispiel mit Berlin Roomscape Relaxsessel dafür ist sicherlich auch die Khao San Road in Bangkok. Doch generell bieten diese Gegenden zumeist günstige Übernachtungsmöglichkeiten, Bars und Restaurants in zentraler Lage. So auch die Jalan Jaksa. Viele Reiseführer weisen einem gleich den Weg in diese Viertel, was einen dort erwartet, hat aber nicht immer etwas mit Backpacker-Romantik zu tun.
Im Vergleich zu anderen typischen Backpacker-Quartieren besticht die Jalan Jaksa durch einen spröden Charme. Heruntergekommene Hostels und Bars, in denen man für eine Handvoll Rupiah ein wenig Zweisamkeit erstehen kann, so man denn möchte.
Durch diese Bars wo es auch den Stern gab, ebenso wie durch die Restaurants und sogar über den Freisitz unseres Hostels marodieren in kürzesten Intervallen Musiker, die den Mangel an Talent und Musikalität durch Lautstärke und wildes Geklampfe auf ihren zumeist ungestimmten Gitarren auszugleichen versuchen. Gibt man ihnen eine Münze, verschwinden sie, ohne das Lied zu beenden. Doch nur, um die Bühne für die nächste Wanderkapelle zu räumen. An ein Gespräch ist in solchem Ambiente nicht zu denken.




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